DER THEATERKISTE PFORZEN-LEINAU E.V.

Vereinsgründung am 26. Dezember 1971

Die Theaterkiste wurde – wie viele andere Vereine auch – im Wirtshaus gegründet. Am 2. Weihnachtsfeiertag 1971 hielten einige junge Burschen im Cafe Biglmair ihren traditionellen Frühschoppen ab.
Dies waren: Ulrich Haug, Peter Hofer, Ernst Zettl, Klaus Lieb, Fritz Städele, Georg Rampp, Anton Neumayr und Karl Seidl. Ulrich Haug setzte an diesem Tag einen langgehegten Wunsch in die Tat um: Die Gründung eines Theatervereins.
Am gleichen Tag wurde die erste Vorstandschaft gewählt:
1. Vorstand Ulrich Haug; 2. Vorstand Georg Rampp; Schriftführer Ernst Zettl und Kassier Anton Neumayr.

Die erste öffentliche Versammlung fand bereits eine Woche später in der „Alten Schule“ statt, bei der zur Überraschung aller bereits 27 Interessierte in den Verein eintraten. Bereits 1972 konnten die ersten Stücke „Das Dienstjubiläum“ und „So san d´Leut“ aufgeführt werden. Die Spieler überzeugten bereits hier das Publikum und legten so den Grundstein für eine erfolgreiche Vereinsgeschichte. Im Herbst 1973 einigte sich die Vorstandschaft auf den Namen „Theaterkiste“ und trat ein Jahr später dem BDA (Bund deutscher Amateurtheater) bei.

Der 21.08.1978 war der traurigste Tag in der Vereinsgeschichte. Der Vereinsgründer, Theaterspieler, Spielleiter und frühere Vorstand Ulrich Haug verunglückte am Tegelberg beim Start mit seinem Flugdrachen im Alter von 23 Jahren tödlich. Um den Verein in seinem Sinne weiterzuführen, wurde auch 1978 ein Theaterstück aufgeführt.

1996 erzielte die Theaterkiste den bisherigen Besucherrekord. 3103 Besucher insgesamt und Einzelaufführungen mit über 400 Gästen sucht bis heute seines gleichen. Das Stück „Der Mattjes“ wurde durch Elisabeth Hartmann aus dem Plattdeutschen ins Schwäbische übersetzt und durch die Theaterkiste unter dem Namen „Geld oder Liebe“ aufgeführt. Es ist bis heute die einzige schwäbische Aufführung des norddeutschen Erfolgsstück´s.

Einer der Höhepunkte der Vereinsgeschichte stellte das Jahr 1997 dar. Nach der deutschlandweiten Verlagspremiere des Stückes „Nichts als Kuddelmuddel“ folgte die Gestaltung der 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Pforzen. Im Rahmen des Festakts zur Jubiläumsfeier wurde die Geschichte von Pforzen in selbstverfassten Stücken mit über 80 Akteuren in historischen Kostümen im Festzelt eindrucksvoll aufgeführt.

Das die Theaterkiste nicht nur leichte Unterhaltung zum Besten gibt, wurde mit Stücken wie „Der Geisterbräu“, „Drei Wünsche hast du frei“ oder „Zu wenig und zu viel“ eindrucksvoll bewiesen. Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Stücke liefern dabei immer wieder äußerst eindrucks- und phantasievoll gestaltete Bühnenbilder.

In Gedenken an den Gründer der Theaterkiste wurde im August 1998 eine Bergmesse auf dem Tegelberg veranstaltet. Der damalige Pforzener Pfarrer Pater Georg, die Mitglieder der Vorstandschaft der Theaterkiste und der Musikverein Pforzen gestalteten den von einer Vielzahl Pforzener besuchten Gottesdienst.

Das Jahr 2002 brachte den nächsten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte mit sich. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens und nach mehrjähriger Planung konnte die Theaterkiste am 28. Juli ihre eigene Vereinsfahne weihen. Auf der Vereinsfahne wird zum einen das Logo mit dem Theaterspruch „Ernst ist das Leben – Heiter das Spiel“ dargestellt. Zum anderen wurde die Kirche St. Valentin Pforzen und die Kirche St. Nikolaus Leinau auf die Vereinsfahne gestickt. Eine Feldmesse am Burgenstadl bildete den Rahmen eines rundum gelungenen Tages. Als Patenverein konnten die Freunde vom Theaterverein Wildpoldsried gewonnen werden. Sie beteiligten sich zusätzlich am Rahmenprogramm und führten bereits Teile ihres Musikals „Grease“ auf. Als 1. Fahnenabordnung konnten Fähnrich Georg Rampp, Begleiter Klaus Lieb und Anton Hofer gewonnen werden. Die Herren der Fahnenabordnung fuhren bei der Fahnenweihe standesgemäß im schwarzen Mercedes Oldtimer vor und präsentierten die extra angefertigten Gehröcke und Zylinder. Als Ersatzmänner stehen Hans Hartmann, Rainer Wörle, Franz Geigenberger und Thomas Heiß zur Verfügung. Die Vereinsfahne begleitet die Mitglieder bei freudigen, wie bei traurigen Anlässen und vertritt den Verein bei kirchlichen und allen weiteren Veranstaltungen.

Im Rahmen der Fahnenweihe konnten noch 2 besondere Mitglieder geehrt werden. Georg Rampp wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Er hatte die Theaterkiste von 1974 – 1998 als Vorstand geführt. Mit ihm wurde auch Barbara Helmschrott geehrt. Sie wurde zur ersten Ehrenspielleiterin des Vereins ernannt. Sie übte das Amt der Spielleiterin von 1975 – 1991 aus. Gemeinsam hatten sie wesentlichen Anteil daran, dass die Theaterkiste zu einem der erfolgreichsten Theatervereine der Region wurde.

Dass die Mitglieder der Theaterkiste nicht nur auf der Bühne ein gutes Bild abgeben, sondern auch feiern können, haben wir 2004 bewiesen. Im Sommer des Jahres wurde erstmals das Sommerfest auf der Burg Schreckenstein durchgeführt. Alle aktiven Mitglieder feierten gemeinsam mit den Theatermusikkapellen aus Pforzen und Stockheim, sowie einigen Ehrengästen auf dem Gelände der Fa. Hebel. Nach einer Führung durch das in den 70er Jahren angelegten Biotop folgte ein geselliger Hochsommerabend mit Spanferkel und Lamm. Knapp 100 Personen genossen ein wunderbares Fest.
Eine weitere Premiere feierte die Theaterkiste 2006. Nach dem die Theaterjugend bereits mehrere Jahre im Rahmenprogramm des Haupttheaters aufgetreten war, führten 28 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 15 das erste Kinder und Jugendtheater der Theaterkiste auf. Das Stück „Der Schweinehirt“ wurde an 3 Abenden vor rund 300 Besuchern aufgeführt. Die Spielleitung übernahmen Barbara Helmschrott, Christine Arnold und Martina Ried.

Nach dem sich 2004 über 10 Jugendliche an den Jugendtheatertagen in Martinszell beteiligt hatten, kam es 2007 zu einer weiteren Premiere im Verein. Die Theaterkiste richtete erstmals die Schwäbischen Theatertage des BDA´s aus. An einem Septemberwochenende konnte die Vorsitzende Roswitha Seitz knapp 50 Theaterbegeisterte begrüßen. An 2 Tagen fanden diverse Kurse, wie z. B. Bühnenmalerei und Gesang, statt. Den krönenden Abschluss fand die Veranstaltung am Sonntagnachmittag als jede Gruppe gemeinsam auftrat und das Erlernte präsentierte. Den Dankesworten der Verantwortlichen des BDA´s und der Teilnehmer war bereits hier zu entnehmen, dass es eine rundum gelungene Veranstaltung war. Aufgrund dessen wurde von Seitens des BDA´s erneut angefragt und die Theaterkiste erklärte sich bereit, 2011 die schwäbischen Theatertage erneut auszurichten.

Nach dem 2009 aufgrund des Umbaus der Grundschule keine Theatersaison stattfinden konnte, wurde erneut ein Kinder- und Jugendtheater aufgeführt. Das Stück „Die fürchterlichen Sieben“ wurde wieder an 3 Abenden und zusätzlich an der Eröffnung der Grundschule aufgeführt.

Zum 40-jährigen Jubiläum steht wieder ein Höhepunkt vor der Tür. In der Theatersaison 2011 spielt die Theaterkiste in der neuen Aula der Grundschule. Zum Jubiläum wird erstmals in der Geschichte ein Stück ein zweites Mal aufgeführt, es ist das Erfolgsstück von 1996 „Geld oder Liebe“. Mit diesem Stück versucht die Theaterkiste wieder einen Bogen zu spannen, für das Neue offen zu sein und gleichzeitig die Traditionen zu bewahren, sozusagen ein Klassiker in neuen Räumen.

Der Theaterverein ist mit inzwischen über 200 Mitgliedern ein lebendiger, rühriger Verein, bei dem jedes Mitglied seinen Platz hat. Nach 40 Jahren kann die Theaterkiste auf 37 Theatersaisonen mit tausenden Besuchern zurückblicken. Gleichzeitig beteiligte sich die Theaterkiste an diversen Vereinsfesten, wie Ritterfest, 125-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr, Gaudiabenden oder dem jährlichen Faschingsumzug.

Die Vorstände:
1971 – 1974  Ulrich Haug
1974 – 1998  Georg Rampp
1998 – 2002  Rainer Wörle
2002 – 2014 Roswitha Seitz

2014 – heute Thomas Heiß

Die Spielleiter:
1971 – 1975  Ulrich Haug
1975 – 1991  Barbara Helmschrott
1991 – 2003  Hans Hartmann
2003 – 2004  Thomas Heiß
2005 – 2011  Hans Hartmann
2012 – 2013 Thomas Heiß
2014
 – heute Hans Hartmann